Bis zum 27. Januar 2019 zeigt das Potsdam Museum noch die Sonderausstellung „Umkämpfte Wege der Moderne. Wilhelm Schmid und die Novembergruppe“.
Das machte uns neugierig auf das Wohnhaus des Schweizer Malers und Architekten, das dieser für die Eigennutzung entworfen hat. Die Villa Böcklinstraße 15-16 wurde in drei Bauphasen 1922-1923, 1927-1930 und 1934-1935 errichtet. Deshalb sprach Schmid auch von einem Etappenhaus. Schmid hatte zunächst für das gesamte Haus die Planung gemacht, ließ sich die einzelnen Bauetappen dann aber wegen der „schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse“ abschnittsweise genehmigen.
Die Villa wurde im Stile eines italienischen Landsitzes errichtet. Es war von Anfang an vorgesehen, das gesamte Gebäude als Künstlerhaus zu nutzen. Mit einem großen Musiksaal zum Garten hin war es dann auch für kurze Zeit ein beliebter Treffpunkt der Potsdamer Avantgarde-Künstler. Die letzte Umbauphase beinhaltete aber bereits die Aufteilung in drei Wohnungen mit der Option, Teile zu vermieten oder zu verkaufen.
Schmid gehörte der revolutionären Novembergruppe an und galt bei den Nazis als Kulturbolschewist. Seine Werke erklärten sie zu entarteter Kunst. Der Künstler bewohnte das Gebäude gemeinsam mit seiner jüdischen Ehefrau Miriam Eleonore (genannt Maria) Schmid, geb. Metz, die eine Sängerin war. Sie nahm nach der Hochzeit mit Schmid die Schweizer Staatsbürgerschaft an und konnte dadurch 1937 zusammen mit ihrem Mann ausreisen.
Das 2008 sanierte Gebäude steht unter Denkmalschutz.